Folgende Informationen sollten kurz vor dem Brand als Flyer für Besucher der Stadtkirche bereitgestellt werden.
Unsere Kirche war ein Ersatzneubau. Die Vorgängerkirche, errichtet im 14. Jahrhundert mit einem schlichten rechteckigen Grundriss und einem kleinen Dachreiter war um 1700 baufällig geworden.
(Zeichnung der Kirche von F. E. Praßer um 1850)
Aus der Vorgängerkirche waren erhalten ein spätgotischer Kruzifixus und eine Mondsichelmadonna aus dem 15. Jahrhundert, zwei große Bildnisse der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon von 1614, sowie ein bis 2023 in Nutzung befindlicher Abendmahlskelch von 1667.
Der Altar war eine hölzerne Nachbildung des damaligen Altars der Leipziger Thomas-Kirche von 1745. Finanziert wurde er durch den in Leipzig arbeitenden ehemaligen Großröhrsdorfer Matthäus Boden.
Das im Altarraum befindliche Grabmal der Hofrätin Christiane Sophie Nicolai, welches sie entworfen hatte, zeugte von ihrem tiefen Glauben an den Dreieinigen Gott, der uns das ewige Leben nach unserem Tod schenkt.
Vor den Altarstufen befinden sich zwei Grüfte, in denen Pfarrer Löffler und Hofrätin Nicolai bestattet waren.
Grundsteinlegung zum Neubau 1731. Einweihung am 8. Oktober 1736. Pfarrer Löffler leitete den Kirchbau. Hofrätin Nicolai unterstützte als Mäzenin durch ihren Einsatz beim Kurfürsten August dem Starken die Arbeiten. Superintendent Löscher weihte die Kirche.
Christiane Sophie (1692-1756)
Pfarrer Paul Superintendent (1696-1752)
Nicolai Löffler V. E. Löscher (1673-1749)
Die Kanzel war ein Geschenk des Dresdner Schlossschreibers Johann Grundmann von 1745. Sie zeigte den predigenden Christus, sowie die vier Evangelisten mit ihren Symbolen. Es waren die einzigen erhaltenen Bilder des Hofmalers Johann Adolf Pöppelmann, einem Sohn des berühmten Schöpfers des Dresdner Zwingers. Hier auf der Kanzel soll "Christus zur Sprache kommen".
2012 bis 2017 fanden umfangreiche Außen- und Innensanierung im Rahmen einer Bund-Land-Städte-Förderung statt.
Verantwortlich für Text und Fotos, 2023: Pfarrer i. R. Norbert Littig