Newsletter Ausgabe 5
von Kirche trifft Zukunft beschäftigt sich mit dem Thema "Wie könnte unsere Kirche einmal aussehen?" Diese und viele weitere Fragen stellten sich knapp 40 Kirchgemeindemitglieder zum Gemeindeausflug am 23. März 2024.
Mit dem Ziel, Inspirationen und Ideen für den Wiederaufbau unserer Stadtkirche zu sammeln, besuchten wir die Petrikirche in Freiberg, die Lutherkirche in Meißen, die Trinitatiskirche in Dresden und die Langebrücker Kirche. Diese wurden aufgrund ihrer modernen Strukturen und neuen Kirchenkonzepte vom Perspektivteam ausgewählt und von uns Gemeindemitgliedern ausführlich besichtigt.
Eine gute Autofahrtstunde von Großröhrsdorf entfernt liegt die Petrikirche in der Silberstadt Freiberg. Sie ereilte das gleiche Schicksal wie unserer Stadtkirche – 1728 brannte sie aus. Das heutige Konzept des Gebäudes hebt sich vor allem durch die Nutzung einer hohen Glaswand hervor. Dadurch kann die Kirche in eine Sommer- und Winterkirche geteilt werden. Weiterhin wurden die Seitenschiffe der Kirche durch Wände abgetrennt und viele kleine Räume geschaffen. Diese haben durch innenliegende Fenster einen guten Blick auf den großen Kirchraum. Die einzelnen Räume bieten der Gemeinde nun Platz für eine geräumige Küche, für die Jugendarbeit, ein Kirchencafé und vieles mehr. Durch ein freies Stuhlkonzept ist die Kirche vielseitig nutzbar und wird von der Gemeinde entsprechend hergerichtet.
Foto: Gliwi, St. Petri innen (Freiberg), CC BY-SA 4.0
Weiter ging es für uns nach Meißen in die evangelische Lutherkirche. Im Inneren der Kirche erwartete uns kein geräumiger Kirchraum. Vielmehr erinnerte es an einen sogenannten Adventure Room mit unzählig vielen Räumen zum Entfalten. Dazu wurde eine Zwischendecke in Höhe der Emporen eingezogen und die Kirche somit in mehrere Geschosse getrennt. Der Kirchraum bietet nun Platz für knapp 300 Kirchgemeindemitglieder. Die größte Besonderheit dieses Gemeindezentrums ist das eingebaute Jugendhaus – ein Raumkonzept vom Indoor-Ballplatz bis hin zu Bandraum und Dusche, als öffentlicher Raum für die Bevölkerung.
Foto: Werkstatt für Architektur und Baustatik Stefan Bunke, B 2.5, lk meissen
Das nächste Highlight des Tages erwartete uns in Dresden. Von außen kaum sichtbar, ist die umgebaute Trinitatiskirche ein echter architektonischer Blickfang. Die heutige Jugendkirche fiel dem Bombenanschlag in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 zum Opfer. Doch anstatt sie wieder im Original aufzubauen, entschied man sich, ein Zentrum der Moderne zu schaffen. Ein großer lichtdurchfluteter Glaswürfel, welcher in die Ruine eingelassen wurde, ist das Herzstück der neuen Kirche. Egal ob moderne Küche in der alten Sakristei, Bar, Büroräume, Fußbodenheizung oder Fahrstuhl mit anschließender Dachterrasse – in diesem Konzept sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt.
Foto: Johannes Hartmann
Zuletzt besuchten wir die Kirche in Langebrück. Sie wirkt von außen ähnlich unauffällig wie unsere Kleinröhrsdorfer Dorfkirche. Jedoch überzeugte auch hier ein offenes Stuhlkonzept, welches großen Spielraum bietet. Genutzt wird beispielsweise zum Erntedankfest eine lange Tafel, die zum gemeinsamen Verweilen einlädt. Ein Altarraum, welcher komplett freiräumbar ist, bietet die Möglichkeit für eine große Bühne und eine lebendige, bewegte Predigt. Ein Wandrelief und bunte Glaseinsätze in den Fenstern beleben den Raum zusätzlich.
Foto: SchiDD, Langebrück-Kirche-9, CC BY-SA 4.0
Wir danken dem Perspektivteam unserer Gemeinde und den Gastgebern in den vier Orten, die uns ihre einzigartigen Kirchen gezeigt haben, und all denen, die diesen Tag möglich gemacht haben.
Im Ausblick auf die nächsten Wochen und Monate stellt sich für uns alle die Frage: „Wie und warum muss eine Kirche für uns und die Menschen, die nach uns kommen, sein?“ Das Konzept sollte simpel und barrierefrei sein. Und es sollte alle Generationen, vor allem die Jugend, einbinden und Begegnungen fördern.
Uns ist Ihre Meinung wichtig! Wenn Sie Anregungen für ein mögliches Wiederaufbaukonzept haben, können Sie sich jederzeit an unsere Kirchgemeinde wenden. Nutzen Sie gern die Möglichkeit, sich jetzt mit Ideen und Vorschlägen einzubringen. Schreiben Sie Ihre Überlegungen einfach an per E-Mail an zukunft [a.t.] kirche-grossroehrsdorf.de
Wir bauen zusammen wieder auf!
Franz Bürger
(Junge Gemeinde der Kirchgemeinde)
Sie können die Arbeit der Kirchgemeinde gern weiterhin mit Spenden unterstützen.