Gemeinsame Erklärung zur aktuellen Situation in der Kirchgemeinde

Verfasst vom Kirchenvorstand der Kirchgemeinde Großröhrsdorf-Kleinröhrsdorf im  Kirchgemeindebund Massenei, Pfarrer Stefan Schwarzenberg und Superintendent Tilmann Popp

Nach über 18 Jahren engagierten Wirkens in unserer Kirchgemeinde wird Pfarrer Stefan Schwarzenberg, gemäß Entscheidung des Landeskirchenamtes, ab 1. Mai 2025 zum Dienst in einer anderen Kirchgemeinde abgeordnet. Er wird zunächst aber noch weiter in Großröhrsdorf wohnen.

Amtshandlungen und Aufgaben, die über diesen Zeitpunkt hinaus schon vereinbart waren, wird er zu Ende bringen.

Dieser Schritt erfolgt nicht aus freien Stücken, sondern aufgrund eines mehrheitlichen Vertrauensverlustes des Kirchenvorstands. Die Entscheidung des Landeskirchenamtes ist das Ergebnis eines längeren Prozesses unter Beteiligung von Pfarrer Schwarzenberg, unserem Kirchenvorstand, dem Superintendenten und Vertretern des Landeskirchenamtes. Wir bedauern, dass es dabei nicht gelungen ist, frühzeitig Wege zu einem Verständnis füreinander und für eine gute Zusammenarbeit zu finden.

Unser gemeinsames Anliegen ist es, diesen Übergang in Respekt und Wahrhaftigkeit zu gestalten - untereinander und mit unserer Gemeinde.

Pfarrer Stefan Schwarzenberg

Vorsitzender des Kirchenvorstandes Jens Großmann

Superintendent Tilmann Popp

 

Rückfragen an den Superintendenten Tilmann Popp: tilmann.popp [a.t.] evlks.de

 

Update vom 21.05.2025

Information des Superintendenten zur aktuellen Situation

Liebe Schwestern und Brüder der Großröhrsdorfer Kirchgemeinde,

liebe der Kirchgemeinde Nahestehenden,

vor einigen Tagen wurde die gemeinsame Erklärung von Pfarrer Schwarzenberg, dem Kirchenvorstand und mir bezüglich der Abordnung des Pfarrers veröffentlicht. Seitdem erlebe ich die Gemeinde und ihre Glieder, aber auch Außenstehende als sehr bewegt. Ich kann dies gut nachvollziehen. Wenn ein Pfarrer, der 18 Jahre in einer Gemeinde Dienst tut und in einem Ort gewirkt hat, für viele vollkommen unerwartet die Stelle wechseln muss, dann wirft das Fragen auf. Ich bin derzeit mit vielen Menschen im Gespräch und höre diese Fragen. Im Wesentlichen drehen sie sich um zwei Themenkreise:

Wie kam es überhaupt zu dieser Situation?

So plötzlich die Entscheidung des Landeskirchenamtes für viele erscheinen mag, ihr liegt ein langer Vorlauf zu Grunde. Zunächst einmal hat sich das Anforderungsprofil an die Pfarrstelle Großröhrsdorf über die Jahre stark geändert. Administrative Aufgaben wie die Pfarramtsleitung haben größeres Gewicht erhalten. Der Kirchenbrand hat diesen Trend noch verstärkt. Über die letzten Jahre habe ich alle in Verantwortung stehende Beteiligten als Menschen erlebt, die sich mit großer Kraft dafür eingesetzt haben, die Anforderungen zu meistern. Ich widerspreche allen Vorwürfen, dass sich hier jemand hat etwas zu Schulden kommen lassen oder sich Vorteile verschaffen wollte. Weder Pfarrer Schwarzenberg noch der Kirchenvorstand. Trotz allen Bemühens und Begleitung von außen ist es aber dennoch nicht gelungen, einen konstruktiven gemeinsamen Weg zu finden.

Wie soll es jetzt weitergehen?

Mit Wirkung vom 1. Mai ist Pfarrer Schwarzenberg in das Schwesternkirchverhältnis in Kamenz/Cunnersdorf abgeordnet. Auch wenn er formal noch Pfarrer in Großröhrsdorf ist, ruhen hier seine Dienste. Die Abordnung versetzt Pfarrer Schwarzenberg in die Lage, sich eine neue für ihn und seine Ehefrau passende Pfarrstelle zu suchen. Ist diese gefunden, so wird die Pfarrstelle in Großröhrsdorf mit entsprechendem Anforderungsprofil wieder ausgeschrieben.

In dieser Zwischenzeit wird Pfarrer Tobias Schwarzenberg die Pfarramtsleitung im Kirchgemeindebund übernehmen. Er ist auch erster Ansprechpartner für seelsorgerliche Fragen. Zusammen mit den anderen Pfarrern des Kirchgemeindebundes wird er dafür sorgen, dass hier keine Lücke entsteht. Die Konfirmandenarbeit wird bis zum Ende des Schuljahrs von Pfarrer Gulbins übernommen. Für das neue Schuljahr laufen derzeit Absprachen. Die Besetzung der Gottesdienste mit Predigern wird vom Kirchenvorstand organisiert. Ich selbst werde bis auf Weiteres im Kirchenvorstand mitwirken. Für die weiteren Dienste werden Vertretungen eingesetzt.

Am Schluss wende ich mich an Sie. Zunächst bitte ich Sie um Verständnis, wenn in der Übergangszeit nicht alles reibungslos funktioniert. Außerdem bitte ich Sie um Ihr Gebet. Wenn eine Gemeinde in eine solche Situation gerät, dann sind Menschen auch an ihre Grenzen gestoßen. Bitten Sie Gott mit mir um Vergebung und für einen Weg, der für alle neue Perspektiven öffnet.

Ihr Superintendent Tilmann Popp