Newsletter Ausgabe 2 von Kirche trifft Zukunft berichtet über die Fortschritte der Arbeitsgruppe "Bau", die seit dem Brand im August 2023 gemacht wurden.

2024 01 12 Kirche trifft Zukunft 002 Adventsleuchten(Foto: Yvonne Caspar)

Vielleicht haben Sie in den vergangenen Wochen die Kirchenruine im dunklen Blau leuchten gesehen.

In der Vergangenheit hatten sich alle Einwohner von Großröhrsdorf und Umgebung im Advent am hell leuchtenden Herrnhuter Adventsstern im Turm unserer Stadtkirche erfreuen können. Dieses Jahr waren neue Ideen gefragt. Und tatsächlich konnten wir dank professioneller Unterstützung nicht nur das Kirchenschiff, sondern auch die Außenmauern dezent zum Leuchten bringen. Stellvertretend für das Licht von Bethlehem erstrahlten nun die Kirchenmauern auf unserem Kirchberg und verkündeten die Botschaft des Advents. 

Arbeitsgruppe Bau

Nach dem tragischen Kirchenbrand am 4. August 2023 bildete unsere Kirchgemeinde Großröhrsdorf-Kleinröhrsdorf verschiedene Arbeitsgruppen, um allen nun resultierenden Aufgaben und Herausforderungen bewältigen zu können. Unter der Überschrift „Kirche trifft Zukunft“ werden wir unter anderem die Themen und Fortschritte dieser Arbeitsgruppen der Öffentlichkeit näher vorstellen. Informieren Sie sich gern auch auf unserer Webseite unter gleichnamiger Rubrik.

Unter der Leitung der Arbeitsgruppe Bau finden die Bau- und Sicherungsarbeiten in und an der Brandruine statt. Für alle Interessierten findet sich hier nun ein Überblick über die wichtigsten bisherigen Maßnahmen und Entscheidungen seit August 2023.

August 2023

Die Firma BELFOR mit Niederlassung in Dresden – ein weltweit tätiges Unternehmen, das auf Schadensanierung spezialisiert ist – wird mit der Schadensbeseitigung beauftragt. Es ist damit verantwortlich für die Beräumung und sachgerechte Entsorgung der Materialien. Dazu kommt die Verkehrssicherung rund um die Ruine, damit keine Bauteile mehr abstürzen können. Es findet eine erste Bauanlaufberatung statt, die Prioritäten werden gesetzt und deren Umsetzung geplant. Das Betreten der Brandruine ist vorerst untersagt, so dass mit der Beräumung der Außenflächen vorrangig im Bereich südlich der Kirche begonnen wird. Außerdem werden Lagerflächen für Material und für zu bergende Gegenstände eingerichtet. Noch im August beginnen die Maßnahmen zur Sicherung des Turmstumpfes mit Hilfe von zwei großen Mobilkränen. Von einem am Kranhaken hängenden Montagekorb aus erledigen zwei Industriekletterer diese schwierige Aufgabe. Dabei können zum ersten Mal die Glocken im Turm gesichtet und deren Zustand bewertet werden.

 

(Fotos: Johannes Hartmann)

September 2023

Da das Betreten der Brandruine nach wie vor nicht gestattet ist, kommen erneut die großen Mobilkräne zum Einsatz. Mittels Holzkonstruktionen werden die Uhrenbögen und das Gesims des Turmstumpfes gesichert. Nun können endlich auch alle vier Glocken geborgen werden. Glücklicherweise überstehen diese die Bergung ohne zu bersten. Das Feuer hat die Glocken jedoch sehr stark beschädigt.

Oktober 2023

Die gefährdeten Fensteröffnungen im Turmstumpf können gesichert und der Turmstumpf bis zur Glockenstube freigeräumt werden. Damit ist jetzt die Möglichkeit gegeben, große Staub- und Fangschutznetze zu befestigen. Der Turmstumpf bekommt dadurch eine grüne Ummantelung. Die Montage erfolgt wieder mit zwei mobilen Kränen und immer noch vom Montagekorb aus. Die Räumarbeiten im Außenbereich südlich der Kirche können abgeschlossen werden.

November 2023

Es erfolgt die Freigabe der Brandruine durch die Kriminalpolizei. In den daraufhin stattfindenden Bauberatungen wird ein Bergungsplan zur Bergung von Kulturgut beziehungsweise deren Überresten erstellt. Die Arbeitsgruppe Kulturgutsicherung übernimmt diese Aufgabe in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und der Landeskirche. Außerdem erfolgt die Planung zur Beräumung des Kirchenschiffs und die Planung der notwendigen Sicherungsmaßnahmen an der Mauerwerkskrone der Außenwände des Kirchenschiffes. Weiterhin wird beschlossen, dass das Kirchenschiff ein Notdach erhält. Die Beräumung des Kirchenschiffs beginnt mit der Bergung der Reste der Orgelempore und der Brandbalken, die Arbeiten erfolgen erneut mit Unterstützung der großen Kräne. Im Außenbereich zwischen Innerem Friedhof und Kirche kann die Beräumung abgeschlossen werden.

Dezember 2024

Die Arbeiten zur Sicherung der Mauerwerkskrone beginnen an der nördlichen Außenwand. Es werden dazu Schutznetze angebracht und die Fensterbögen mit einer Holzkonstruktion im Bereich der Stürze gesichert. Der Altarbereich kann nun begonnen werden zu beräumen. Hier wird der Schutt von Hand in Eimern hinausgetragen und in sogenannten Bigpacks verbracht. Die Arbeitsgruppe für Kulturgutsicherung begleitet diese Arbeiten und sucht in der nassen Asche nach Überresten und Fragmenten von beispielsweise Gemälden, Skulpturen, Kerzenleuchtern und Abendmahlsgeräten. Zur Versorgung der Baustelle wird ein neuer Stromanschluss gelegt.

Januar 2024

Mittlerweile sind etwa 25 Prozent des Kirchenschiffs beräumt und mehr als 100 Bigpacks mit Schutt befüllt worden. Im Außenbereich werden die Grabflächen unmittelbar am Weg nördlich der Kirche beräumt. Das Landratsamt und die Stadtverwaltung erteilten noch im vergangenen Jahr die Fällgenehmigung zum Kronenschnitt und Fällen der Bäume, die durch den Brand nachhaltig oder vollständig geschädigt wurden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Baufreiheit für den Gerüstbau zu schaffen, damit das geplante Notdach montiert werden kann. Firmen aus der Region bringen sich engagiert ein und übernehmen die Grünarbeiten und den Gerüstbau. Abhängig von Wetter und Wind soll ab dem 22. Januar 2024 die Montage des Notdachs beginnen.

Im beschriebenen Zeitraum gab es eine Vielzahl an Abstimmungsrunden und Baubesprechungen mit beteiligten Firmen und Planern, mit der Stadtverwaltung und dem Landratsamt. Die Arbeitsgruppe Bau beschreibt diese Zusammenkünfte als ausnahmslos konstruktiv und sehr lösungsorientiert. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass die Anwohner und Bürger der Stadt die Bauarbeiter sehr häufig mit einem Mittagessen oder mit Kaffee und Kuchen versorgen. Die Kirchgemeinde bedankt sich herzlichst für dieses freundschaftliche Miteinander und die praktische Unterstützung.

(Sandy Schneider)

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